Ich bin nicht von dieser Welt - Neptuns Fallstricke

Neptun, der Gott der Meerestiefen, kann sich in verschiedenen Erscheinungen zeigen. Er kann sich uns offenbaren als weiser, guter Zaubermeister und uns den Weg in Sphären der lustvollen Selbstvergessenheit weisen. Aber er kann uns auch als giftige grüne Hexengestalt in seine Tiefen ziehen, in denen wir nach Enttäuschung der Illusionen, die sie uns vorgegaukelt hat, nur tiefes Leid und quälende Leere vorfinden.

An diesem Abend wollen wir anhand von biographischen Beispielen beide Extreme ausloten und gemeinsam nach konstruktiven Wegen des Umgangs mit diesem faszinierenden Archetypus in uns suchen.

Wenn man im Horoskop eine Betonung von Neptun, Fische oder Haus 12 hat, dann kann das tägliche Leben einem oft profan, hart und mitleidlos erscheinen. Daher scheinen Rückzug, Phantasie und Träume, sowie ein Wunsch mit anderen Welten zu verschmelzen, weitaus reizvoller. Man ersehnt ein Lebensgefühl, das feiner, schöner und gütiger sein soll, wie eine weiche Wolke oder ein Zauberwald, in dem man sich lustvoll verlieren kann. In manchen Fällen spürt man vielleicht sogar ein regelrechtes 'Loch' an unerfüllten Sehnsüchten, das gefüllt werden soll. Trost finden können wir durch Sublimierung, Nächstenliebe und künstlerischer oder spiritueller Inspiration. Einigen von uns fällt aber solch ein tröstender, konstruktiver Umgang nicht so leicht, so dass wir stattdessen in 'neptunische Fallstricke' geraten und uns darin verheddern. Süchte, Flucht in Parallelwelten (Internet), Lügen, (Selbst-)Betrug können eine gewaltige Verlockung darstellen, der wir uns ausgeliefert fühlen.